Hessen ist ein wahres Radfahr-Land: vor lauter ausgezeichneten Radwegen, die ein prima verbundenes Wegenetz bilden ist man oft vor die Qual der Wahl gestellt. Die Fülle der attraktiven Routen ist groß, ich kehre gewiss zurück.... Ich habe die 290 km sehr genossen, nicht nur als Radel-Nachklang zu meiner TransAlp, sondern als neue Heimat-"Erfahrung"( tolles Wort!) Nur noch selten führen mich die Wege nach Kassel, aber als Radtour über Bad Homburg, Bad Nauheim, Friedberg, Butzbach, Gießen,...
Alle Taschen sind geleert und gesäubert, Hannibal gewaschen und gecheckt und ich drehe wieder meine heimischen Runden in Rheinhessen. Die Eindrücke der Alpenüberquerung wirken nach, ich sortiere Bilder, habe meine Tour bei komoot zu einer Collection zusammengefasst und langsam mache ich mich an filmische Nachbereitung: reich beschenkt durch dieses Abenteuer genieße ich nun die Annehmlichkeiten der Heimat....
Heute fahre ich bis an den Rand der Lagune, auf den Lido: hier ist sozusagen der Schutzwall der Lagune und man steht am Mittelmeer. Die Filmfestspiele werden hier ausgetragen und seit dem 19.Jh.ist hier der Deluxe-,Badebetrieb Venedigs. Lang und schmal liegt der Lido vor der Lagune und wird doch von Autos befahren! Zahlreiche Fahrräder sind aber in der Überzahl: das macht hier auch Sinn. Ich bleibe aber per pedes unterwegs...
Ich bin am Ziel: ausgeruht und bei bestem Sommerwetter rolle ich entspannt von Mestre die 9 km rüber nach Venedig, wo ich völlig problemlos mein Fahrrad für den Tag im Bicipark parke (10€). Noch einmal an der langen Brücke innehalten: fast 600km liegen hinter mir, ca.5000 Hm, ich habe tatsächlich die Alpen überquert und stehe nun mit Hannibal (mein Rad) am Mittelmeer!! Was für ein schönes Abenteuer geht nun hier zu Ende....Der Rest des Tages gehört jetzt der Lagunenstadt: zu Fuß...
Etappe 8 heißt endgültig Abschied nehmen von den Bergen: heute geht's in die venezianische Ebene und da dieses Terrain topografisch vergleichbar mit meiner Heimat ist, nehme ich mir vor bis Mestre durch zu radeln. Die Steigungen dieser Etappe liegen zu Beginn auf der "Prosecco-Straße", vergleichbar mit unserer Weinstraße fährt man also an Weingütern und Städtchen vorüber, die Reben stehen in voller Frucht, der Blick zurück auf Vittorio Veneto ist fast wehmütig: Arreviderci Alpi! Der...
Venedig kommt in Reichweite und ich verliere heute heftig an Höhe: 1000m hinab, d.h. ich verlasse die Alpen und komme In mediterrane Gefilde. Dabei wirds aber noch einmal nass: der Regenradar sagt mehrere Schauer und später ein heftiges Gewitter voraus. Das hatte mich dann letztlich auch davon abgebracht nach Belluno oder gar Feltre zu fahren: es wird ein Tag im Regen, die Wolken hängen tief: nach den Dolomiten lockt jetzt das Mittelmeer und die Hauptroute geht südwärts. Der Abstecher im...
Gastronomisch gesprochen war das heutecdiec"Toblerone" des Radweges: Gipfel der Genüsse! Ich stimme also getn ein in den Chor all jener, die den Dolomitenradweg feiern!
Heute geht's wieder bergauf: ca. 800 hm müssen überwunden werden, damit ich in Toblach wieder auf über 1200m hoch komme. Das Pustertal ist ein beliebtes Urlaubsgebiet und der Radweg an der Rienz dürfte heutexam Sonntag gut befahren sein. Ich richte mich also auf Gesellschaft ein und freue mich auf die 60 km-Tour.