
Heilig Abend 2021
mein letzter Kantor-Dienst in diesem Jahr ist erneut ein Livestream-Gottesdienst mit 3G- Kontrolle. Nur mit Anmeldung sind die zulässigen "Präsenz"-Plätze reserviert und wir Musiker sind nochmal getestet. Es darf mit Maske mitgesungen werden, Abstände sind streng reguliert, die Kirche ist gelüftet (kalt) und dennoch ist mir warm ums Herz wenn ich mich darauf konzentriere, was uns trotz allem (wieder) möglich ist: letztes Jahr war es deutlich leerer und niemand sang mit, die Oboe war kurz zuvor noch untersagt worden (in der Folge dann noch bis in den April !) . verglichen damit sind wir doch nun "routinierter", "dankbarer" und vor allem der zurück gekehrte Gemeindegesang ist eine Freude!

Das Kammermusik- Ensemble allesamt Freunde, die übers Jahr seltener als früher Gelegenheit zum Musizieren haben und ebenso wie ich diesen Einsatz genießen, trotzdem oder gerade weil es am Heiligen Abend ist. Die Christvesper ist an unserer Gemeinde der "traditionelle" Weihnachts- Gottesdienst, d.h. auch für die Musik die guten altbewährten Choräle und klassische Klänge....Es ist ein Ros entsprungen, Vom Himmel hoch, Herbei ihr Gläubgen, O du Fröhliche...
Oboe und Streichquartett, Orgel , Klavier, alle Optionen werden abgewogen und wir haben Freude daran in der Probe am Tag zuvor abzuwechseln und auszuprobieren.
Das zentrale Werk des Abends war für mich aber eine Bearbeitung der Arie "Sei stille dem Herrn" von Mendelssohn Bartholdy aus seinem Oratorium "Elias" für Oboe und Streichtrio. Nicht nur weil ich diese Arie selbst auf beiden Taufen meiner Kinder vor Jahren im Gottesdienst gesungen habe, sondern auch, weil mir in den Zeilen dieser liebevollen Melodie Mendelssohns die ganze Sehnsucht dieses Weihnachtsfests in Coronazeiten zu schweben scheint:
Sei stille dem Herrn und warte auf ihn;
der wird dir geben, was dein Herz wünscht.
Befiehl ihm deine Wege und hoffe auf ihn.
Steh ab vom Zorn und lass den Grimm.
Sei stille dem Herrn und warte auf ihn.
Amen dazu....
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