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Corona Bart

Mit der Entscheidung 2019,  mich bewusst von meinem Haupthaar  zu verabschieden - was gewissermaßen den natürlichen Gang selbstbestimmt vorweg nahm- traf ich auch die Entscheidung, den Bart etwas flächiger zu tragen.

Mit dem zweiten Lockdown ab Dezember 2020 habe ich dann zunächst aus Solidarität  mit meiner Frau, die schmerzlich ihre Frisörtermine vermisste,  aufgehört  meinen Bart zu trimmen.  Einen Termin beim Barbier gabs zudem auch nicht.  Mit den Monaten  habe ich dieses Gewächs dann als meinen "Coronabart" akzeptiert und ihm eine gewisse Freiheit gelassen.  

Meine Familie  streitet sich fast darum mich endlich barbieren zu dürfen, aber  ich habe für mich beschlossen, dieser  Krise auch in meinem Aussehen eine   sichtbare   Spur zu geben.  Eine Blitzumfrage bei instagram gab sogar eine  Mehrheit für "stehen lassen" nach Ostern.

Nun steht er da: und wie lange? Bis zum "Ende der Krise"? Oder bis ich geimpft  bin? Bis wieder Konzerte stattfinden? Bis meine Schüler wieder alle im Klassenraum sitzen? Bis meine Gemeinde wieder sonntags zusammen kommen darf? Bis wir endlich wieder gemeinsam singen?   Noch bin ich da ganz unentschlossen....

Vielleicht ist der Bart jetzt dieses "Noch nicht- Feeling" in meinem Leben, ähnlich wie in der Fastenzeit....

Habt ihr auch so ein bewusstes, selbst gesteuertes "noch nicht" in eurem Corona- Leben?

 

08.05.- Nachtrag

Mit der Aussicht auf Lockerungen und ganz konkret dem Einstieg in den Wechselunterricht am Montag  hab ich beschlossen heute den Bart zu stutzen.

Er ist zausig geworden und widerborstig.  Diese Zäsur ist nun gekommen.

Außerdem muss ich seit Tagen den Blicken meiner Familie meine Motive entgegen halten. Nicht dass das nicht amüsant wäre,....

 

 

Es ist getan. Erster Kommentar meiner Tochter: "Du siehst  10 Jahre jünger aus!"

Meine Erwiderung: "das wird man unter der Maske ohnehin nicht bemerken"

Genau: die ganze Aktion war mehr für meine Wahrnehmung. Und nun nehme ich mich tatsächlich für den Moment anders wahr, realisiere dass ab Montag  etwas quasi neu beginnt und ich mich neu ausrichte. 

 

 

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